© 2011 Gunnar Fiedler. All rights reserved.

Mekong Delta

Kaum zurück aus Cu Chi’s Tunnelsystem stürze ich mich ins nächste „Abenteuer“. Für 20 Dollar buche ich eine 2 Tagestour ins Mekongdelta. Es ist die Hauptattraktion schlechthin im Süden Vietnams … Werden tausende Vietnamesen und ich unter uns sein auf der Tour?…wohl kaum : )…Und was macht das ganze schon wieder so günstig…..?

….na logisch…kaum im Bus müssen wir auch schon wieder raus….Vietnamesisches Kunsthandwerk….Das hatten wir doch schon mal.

So gut wie’s alles aussieht, nichts davon paßt in den Rucksack!

Kurz nach dem Pflichtteil tauschen wir dann den Bus gegen eines der Passagierschiffe auf dem Mekong. Nach und nach verteilen sich geschätzte 7 verschiedene Nationen auf dem Boot ….

…Weils da so schön ist, setzen sich natürlich fast alle auf die Schattenseite vom Dampfer…..Ich überlege kurz wie ich reagieren könnte und in welcher Sprache ich den Leuten klar machen soll, dass sie zwar im wohlverdienten Urlaub sind aber auch da die Gesetze der Physik/Schwerkraft gelten…

Ich versuchs in englisch und ziemlich laut …. Alles glotzt mich für 2 Sekunden an  ….Das wars aber auch schon und die Backbordseite schiebt sich weiter richtung Wasserkante. Unser vietnamesischer John Maynard bleibt von all dem unbeeindruckt und bringt uns sicher nach Unicorn Island.

Das gilt jetzt als Ausrede für jeden schrägen Horizont auf den kommenden Bildern und zukünftige Haltungschäden!!!

Eine gute Stunde schiebt sich das Boot durch den Mekong …hier hat er’s fast geschafft …. fast 5000 km zurück gelegt um über unzählige Haupt,- Seitenarme und Kanäle ins Südchinesische Meer zu fließen.

Wir passieren zahlreiche schwimmende Fischfarmen. Tilapia oder Buntbarsch auch für europäische Küchen tummelt sich hier in den Netzen.

An beiden Uferseiten wird immer wieder mal gebackert, geschoben und planiert….Es scheint zu boomen in der Region.

Was schon über Jahrhunderte der Hauptbroterwerb für das Delta war ist aber die Reisproduktion. Nach Thailand und Indien ist Vietnam weltweit die Nummer 3 beim Reisexport ….und das Gros davon stammt aus dieser Ecke…

Allerdings ist der Tourismus kräftig auf dem Vormarsch. Gerade wo‘ s in Thailand seit geraumer Zeit bergab geht mit den Urlauberzahlen … gehts hier in die Höhe.

Wir steuern eine der Inseln im Mekong an. Unser erster Stop führt auf eine Honigbienenfarm. Und wie sich rausstellt wußten nicht nur die Wikkinger wie man aus Honig auch sowas wie Zauberwasser machen konnte….

Wohl nach keinem wikkingischen Reinheitsgebot gebraut aber lecker….

Dann holt unser vietnamesischer Führer auch noch eine zahnlose Würgeschlange herraus ….. zum umhängen und Fotos knipsen…

Meine Metfahne hält das Tier bis zur Übergabe an das nächste Opfer im Wachkoma.

Wir zuckeln im Entenmarsch weiter …vorbei an zahlreichen Souvenierständen….Und landen beim inseleigenen Volklorechor.

4 Inselschönheiten versüßen uns mit vietnamesischen Evergreens das Mittagessen…..daß auschließlich aus Vitaminen besteht!!

Danach gehts weiter zu einer Kanufahrt. Mit mir im Boot sind drei kleine Japanerinnen.

Alles ist ganz nett …. für Schatten sorgen unsere asiatischen Sombreros. Viele Boote wuseln in alle Richtungen …ausschliesslich gefüllt mit Touris. Wie schön könnte es hier sein…..ohne uns!!

Aber dann müßten unsere Bootsführer ihr Geld wohl mit härterer Arbeit verdienen. Schon unterwegs wird immer wieder darauf hingewiesen später auch ja etwas Bakshish in den Hut zu packen…ja, ja …Da sind sie die versteckten Kosten….Schon der Damenchor ließ den Hut kreisen und wir uns nicht lumpen. Ich schwöre mir von diesem Trip ohne einen neuen Teppich wieder zu kommen.

In asiatischen Gewässern wird Jagd gemacht auf alles was sich bewegt….In diesem Fall mit hölzernen Fallen auf King Prawns.

mmhhh….oberlecker!!!

Nach dem kurzen Kanuintermezzo gehts zurück auf den Dampfer…..

…und auf die nächste Insel. Karamelbonbonmanufaktur…aus Kokosnüssen….

Wir werden bis ins kleinste Detail aufgeklärt….

Ich muß unweigerlich an meine eigene Gummitiersammlung und mein Handschufach im Hochsommer denken…

Mittlerweile liegt die Temperatur bei ca. 40 Grad und das nächste Abendbrot hängt schon zum ausdörren in der Mittagssonne.

Für alle die mit Süßigkeiten nix am Hut haben ist diese Schnapsauswahl gedacht…

Cobra/Skorpionschnaps….Fast für alle unsere Russen ist der Tag jetzt gerettet!!

Es gibt auch Freigang für einige Minuten ….Zeit zum wild rum fotografieren und um auf eigene Faust die Gefängnisinsel unsicher zu machen.

Wer hat der kann ….und schafft sich schon zu Lebzeiten ein schönes Plätzchen im eigenen Garten.

…..in mitten seiner Hühner….

….der geliebten Orchideensammlung

noch eine Orchidee,

und noch eine Orchidee,

und noch eine Orchidee,

und noch eine Orchidee,

und noch eine Orchidee,

und noch eine Orchidee 😉

Dann werden wir aber doch wieder an die Hand genommen und es geht zum, wie ich finde krönenden Moment dieses Tages ….

…einer 10 minütigen Kutschfahrt über holprige Pisten hinter staublungengeplagten Ponnys!!!

Die Krönung des Tages ist es für all die Einheimischen die zufällig die Straße säumen und dem merkwürdigen Umzug nachstarren wie Oma und Opa dem Umzug am Christopher Street Day….

Dann ist die Fahrt nach 10 Minuten aber Gott sei dank vorbei und wir halten vor einer etwas betagten „KDF-Anlage“ zum Bummeln unter Kokospalmen. Das nächste Abenteuer….Wer schon mal sinnlose Statistiken gelesen hat weiß, hier ums Leben zu kommen ist wahrscheinlicher als beim Schwimmen von einem Hai gebissen zu werden!! Wir behalten die Gefahr im Auge

.

Die Hakenkreuze stammen natürlich nicht aus dem tausendjährigen Reich und wir bummeln auch durch keine Aussenstelle von Prora. Vielmehr wird die/das ??? Swastika, wie es auch genannt wird schon etwa seit 6000 Jahren in verschiedenen Kontinenten benutzt. Im Falle des Buddismus soll es das Leben Buddas weitergeben. Diese Symbole sollen mir die nächste Wochen noch hunderte Male begegnen.

Zurück im Boot sehen wir die Fischer im Mekong wie sie um ihre Netzte herum schwimmen und tauchen.

Es wird Abend…Wir landen wieder in Ben Tre an, dem Ausgangspunkt unseres Ausfluges und jetzt werden alle Tagesausflügler wieder auf die Reise nach Saigon geschickt. Etwa 15 Personen bleiben von unserer Gruppe übrig und am Hotel angekommen heißt es nachdem 8 einchecken konnten …upps…ausgebucht.

Wir steuern eine andere Unterkunft an und hier wirds jetzt richtig lustig. Da wir eine Übernachtung im Doppelzimmer gebucht haben ist das Personal völlig mit den Alleinreisenden überfordert. Kurzerhand heißt es Du schläfst mit dem und Du mit dem…

…Ich kann deutlich das Entsetzen im Gesicht der kleinen koreanischen Mitvierzigerin erkennen die mir zugeteilt wird. Wir tauschen dann untereinander selbst nochmal kurz durch und dann paßts. Mein room mate und ein Pärchen aus England entscheiden uns der anschließend geplanten Gruppenspeisung fernzubleiben und stürzen uns auf eigene Faust ins Kleinstadtnachtleben.

Das Leben findet wie überall auch hier wieder draußen statt. Zahlreiche Küchen sind am Ufer des Ben Tre Flußes aufgebaut und was angeboten wird spricht natürlich verschiedenste Geschmäcker an.

Wir ordern 4 verschiedene Teller……zum teilen…..

Wie frisch das ganze ist zeigt sich uns als diese Fische auf unserem Tischgrill wieder zum Leben erwachen …..aber da ists schon zu spät für lebensrettende Maßnahmen….

Nach diesem dekadenten Mahl und einer nicht unerheblichen Menge Hopfenkaltschale stehen für jeden von uns 3,50 € auf der Uhr…

….und wir sind sogar die letzten die dann im Ort das Licht ausmachen.

Tag 2 auf unserer Mekongkurzreise soll dann erstaunlicherweise nicht so touristisch werden wie der Erste

….aber trotz allem: SCHEE WARS : )

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Required fields are marked:*

*

*