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auf gehts nach Kambodscha

Wieder zurück in BKK haben wir uns natürlich auch ins Nachtleben gestürzt. In nur zwei Nächten hatte ich dank Holger die verruchtesten Ecken gesehen….Naja nicht ganz: Denn ich hab mir keine PingPongShow angesehen und meine Kohle ausschließlich in eigene Getränke investiert!! Der Anblick zahlreicher Herren im Greisenalter die mit knöchernen Fingern an kleinen Mädchen/Frauen rumnesteln hat uns/mich oft schon nach dem ersten Drink wieder aus dem Laden getrieben….Sonst hab ich eigentlich nix gegen Opas….Wir sind ja alle mehr oder weniger dicht dran an der Zielgeraden….

Interessant ist auch die Tatsache, dass verschiedene Strassenzüge auch unterschiedliche Nationalitäten bedienen.

Im Japanischen Straßenzügen kriegen wir z.B. keinen Fuß in die Tür….Ihr könnt Euch das so vorstellen wie früher im Lassaner Winkel …

Nach ein par Tagen wars wieder an der Zeit weiter zu ziehen. Im Norden Thailands wartete einiges darauf von mir entdeckt zu werden. Der Stempel in meinem Paß hat mir aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Innerhalb der nächsten 10 Tage mußte ich raus aus dem Land…und wenn auch nur für einen neuen Stempel. Das ist zu wenig Zeit um im Norden genug auf die Beine zu stellen. Also hieß es kurzerhand die Länder auf meiner Liste neu zu ordnen. Kambodscha war nicht weit weg und ein Visum an der Grenze leicht zu bekommen.

Die Frage war nur zu welchem Preis. Die Grenze ist berühmt/berüchtigt für ihre Nepper..Schlepper..Bauernfänger. Dann waren da noch die korrupten Beamten…

Aber so weit sind wir noch gar nicht. Erstmal hieß es sich zu entscheiden welches Transportmittel man nutzt. In BKK kann man hinter jeder dritten Tür ein Touristen/Reisebüro finden und jedes bietet für einen relativ schmalen Taler an dich sicher nach Siam Reap oder Phnom Penh zu bringen. Der vermeintlich gute Deal ist dann wie sich später rausstellt mit vielen Haken gespickt….an der Grenze wird die ganze Bussladung an gefakten Visaausgabestellen abgeladen …da kostet das gute Stück dann statt 20 plötzlich 40 Dollar….spätestens auf den schlechten Straßen Kambodschas bricht in der Regel das Fahrzeug…Die Reperatur zieht sich….und spät in der Nacht ist man nur noch froh wenn der Bus einen 5 Stunden später als geplant am Hotel des Schwagers vom ??? absetzt. Nur ein kleines bisschen teurer als geplant aber scheiß egal jetzt um diese Uhrzeit

Man kann den Mechanismen dieser Mafia natürlich auch entgehen wenn man sich einfach ein Ticket für die Holzklasse der Bahn kauft. Mit nur 2,50 € kommt man wie die Einheimischen auch vorran und entkommt nebenbei auch für eine Weile dem Touristenstrom.

Es ist noch dunkel als ich morgens gegen 6 vom Taxi am Bahnhof abgesetzt werde. Um Sieben fährt der Zug …genug Zeit für nen Kaffee und Ticketkauf…

Der Zug kriecht fast im Schnekkentempo Bangkoks Außenbezirken entgegen…..Ich wiederstehe dem Drang ab und an den Kopf aus dem Fenster zu stecken. Eine gute Enscheidung, da die ärmlichen Behausungen an der Trasse ungelogen bis auf 10 cm an den vorbei fahrenden Zug herranreichen.  Am Stadtrand beginnt dann Klärchen schon wieder ihren täglichen Dienst und heizt nicht die Stimmung aber dem Abteil anständig ein.

Einige Stunden, 5 wenn ich mich recht erinnere, sind wir unterwegs. Erstaunlicherweise ist der Zug nur etwa halb gefüllt und ich habe eine ganze Holzpritsche für mich allein. Neben mir ist noch ein weiterer Ausländer im Abteil. Er schläft unter mehrmaligem teils haarsträubenden Stellungswechsel die komplette Zugfahrt durch……Respekt. An der Grenzestation wo alle raus müssen stell ich mich ihm kurz vor und erkläre ihm das wir jetzt ein Tuk Tuk teilen und zusammen über die Grenze gehen. Das sparrt Geld und bündelt Kräfte… Er ist dabei…

Und wie vermutet will auch unser Tuk Tuk Mann mit uns richtig Geld verdienen und setzt uns zuerst bei seinen korrupten Kollegen ab….Wir steigen kurz aus…und sofort wieder ein und machen ihm klar er soll bis direkt an die Grenze weiter fahren. Und nach etwa einer Stunde Bürokratie auf thailandischer und danach auf kabodschanischer Seite sind wir raus aus Aranya Prathet und drin in Poipet.

Hier sollte der Spießrutenlauf noch etwas weitergehen und zahlreiche Schlepper versuchen dich in eines der Tourishuttel zum Busbahnhof zu lotsen. Wir geben Fersengeld und laufen noch etwa 20 Min. die staubige Hauptstraße weiter bis auch der letzte unserer Verfolger aufgibt. In einer kleinen Spilunke erhandel wir ein illegales Taxi nach Siam Reap, etwa 200 km weiter im Landesinnern. Pech für unseren Schwarzfahrer …ein Motoradpolizist hat uns entdeckt und macht das Stückchen Kuchen für ihn deutlich kleiner.

Blick aus meinem Hotelfenster in den Garten mit Biokläranlage…

In Siam Reap ist die erste Wahl aus dem Reisführer ausgbucht wir werden zwei Häuser weiter aber fündig und checken ein im Milleniumhotel. Wie sich schnell rausstellt ist mein derzeitiger Weggefährte, Ian,  Amerikaner und studiert Wirtschaft in Indonesien…oder wo er sich gerade rumtreibt, ein richtiger Fernstudent also…

Wie nicht anders zu erwarten gehts ohne Gepäck sofort weiter auf Nahrungssuche…..

Wir werden innerhalb des zentralen Marktes fündig und sitzen mit anderen Einheimischen um die Küche herrum …..Für einen Dollar gibts in Gemüse gebratene Nudeln und eine nicht weiter zu identifizierende Teigtasche. Neben uns knabbern die Leute genüsslich frittierte Taranteln….Wir verzichten auf dieses Geschmackserlebnis….Und schade…davon gibts keine Fotos : (

Vom oben angesprochenen Markt abgesehen wimmelt es in den Straßen des Zentrums und in den zahllosen Restaurents von Touristen aus aller Herren Länder und jeden Alters. Ich staune wieviele Familien mit kleinen Kindern, ja sogar fast Säuglingen die Reise nach Kambodscha angetreten haben. Hier zeigt sich mir immer wieder der große Vorsprung im Tourismus der Asiaten vor den Mittel/teilweise Südamerikanern…

Gleich am ersten Tag genießen wir dann auch einige Angebote…..

Ich hab Ian nach der FischknabberSPA-Einlage erstmal einen ausgegeben…..

……bezahlt hatten wir zwar das gleiche aber bis auf maximal 10 Geschmacksverirrte haben sich alle Fischchen nur für meinen guten, alten, deutschen Käsefuß begeistern können…..

Wer nicht gleich im ersten Restaurent zuschlägt und ein bisschen durch die Karten geistert findet super Schnäppchen ….

…..die richtige Basis zum bloggen….

Die einzigen Souveniere die ich mir nach gut 3 Wochen aus Thailand mitgebracht habe waren etwa 100 Bettwanzenbisse pro Unterarm…..Das kommt eben davon wenn man sein Budget fast ausschließlich in Bier anlegt und für die Butze nix übrig bleibt.

2 Comments

  1. mathias Hasbargen

    Hallo Gunnar,

    das mit den Bettwanzen kennst Du doch schon:) Nein, im Erns – ich freue mich immer wieder von Dir zu lesen. Schöne interessante Einblicke und ein super geiler Schreibsti… Macht echt Spass…

    Komm gesund wieder….

    Mathias

    • Gunnar

      Ok Mathias, das hatten wir schon mal mit den Wanzen….da gewöhnt man sich wohl nie dran ; ). Freu mich dass der Bericht gut bei Dir ankommt. Ich schreib fleissig weiter und versuche nicht zu kratzen und gesund zu bleiben!!!!!!

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